Baden Württemberg:
Feldberg (1493 ü. NN)
Die Exkursion zum Feldberg im Schwarzwald am 24.11.2012 war der
letzte Ausflug des 16summits Projekts. Noch einmal wurden alle Kräfte
mobilisiert, um diesen Zweithöchsten der 16 Summits bezwingen zu können.
Glücklicherweise war ich nicht allein, sondern in hochrangiger Begleitung
unterwegs: mit dabei waren mein Bruder Lars, mit dem ich schon die Irrungen und
Wirrungen der Nord-Ost Tour und die Zugspitzbesteigung gemeinsam gemeistert
hatte, außerdem Björn, Wanderkamerad im Aufstieg zum Großen Beerberg in
Thüringen und Stefan, seines Zeichens intimer Kenner des Feldbergs im
Besonderen und des Schwarzwalds im Allgemeinen. All in all eine super Truppe,
die einiges verhieß für das letzte Wochenende auf einem Berggipfel, im Jahre
des Herren 2012.
Abfahrt war für Samstagfrüh 06:00 Uhr eingeplant und zur allgemeinen
Überraschung fand die Abfahrt pünktlich statt. Auf dem Weg gen Süden waren wir
nicht die einzigen auf der Straße aber es ging ganz zügig vorwärts und schon
nach 2 Stunden waren wir in Freiburg, der Lumbo war on fire. Kurze Zeit später
erreichten wir Hinterzarten und enterten den örtlichen Metzger Fritz, um bei
Fleischkassemmel und Kaffee Kräfte für die bevorstehende Tour zu sammeln.
Schnell wurden noch einige Zacken Schwarzwälder Schinken erstanden, die uns
später als Wegzehrung dienen sollten. Es ging weiter nach Bärental, wo wir
unser Basislager für eine Nacht aufschlugen. Die traditionell eingerichteten
Zimmer bestachen durch ihren zeitlosen Scharm. Wenn diese Möbel erzählen
könnten… Wir machten uns kurz frisch, packten unsere Rucksäcke und gingen zur
Bushaltestelle, der Bus zur Talstation der Feldbergbahn fuhr um 10:15 Uhr. Das
Wetter war perfekt für eine Wanderung im November, Sonnenschein, zweistellige
Temperaturen und eine prima Fernsicht. Ich hatte die Sonnenbrille vergessen…
Wir wanderten an der Talstation los, erst links dann rechts auf
dem Feldbergsteig gen Gipfel. Der Weg nach oben bietet auf der einen Seite
einige schöne Aussichten gen Süden, auf der anderen Seite kann man die
Liftanlagen des Skigebietes bewundern. Na ja, es dauerte nicht lange und wir
standen auf dem Gipfelplateau. Ich hatte meinen 16. Gipfel geschafft. Mission
accomplished, aber im Gegensatz zum Georg W. damals habe ich es tatsächlich
vollendet. Der Moment war sinnbildlich für das ganze Jahr: das Wetter war toll,
ich war nicht alleine, sondern konnte mit den Jungs und einem Gipfelbier
anstoßen. Das i-Tüpfelchen war dann das T-Shirt, das mir überreicht wurde: „16
summits Bezwinger 2012“. Vielen Dank Männers. Zum Bierchen gabs noch einige
Häppchen Schwarzwälder Schinken. Gut gelaunt und frisch gestärkt setzen wir
unsere Wanderung dann bis zur Zastler Hütte fort. Dort machten wir den ersten
Einkehrschwung, getreu dem Motto von Stefan, an keiner Hütte einfach so vorbei
zu laufen. Nach der Rast gings dann ein letztes Mal steil bergauf und wir
erreichten das Naturfreundehaus, wo wir ebenfalls Rast machten. Der nächste Stopp
erfolgte in der Baldenweger Hütte, die wir nach einiger Zeit verließen, um zum
Raimartihof zu gehen. Dort nahmen wir dann ein Abendessen und freuten uns, dass
wir in weiser Voraussicht unsere Stirnlampen eingepackt hatten. Vermutlich
dauerte einer der Hüttenaufenthalte zu lange, um noch im Hellen zurück nach
Bärental zu gelangen. Vom Raimartihof bis zu unserer Unterkunft dauerte es dann
ca. 1,5 Stunden. Unterwegs trafen wir noch eine Fassenachtstruppe aus hab ich
vergessen, die uns die wichtige Information mitgab, dass am Abend ein Hexenball
in Hinterzarten stattfinden würde. Das mussten wir uns selbstredend ansehen und
nachdem wir die Klamotten gewechselt hatten fuhren wir zurück nach Hinterzarten.
Dort im Kurhaus war einiges los, fast alle waren verkleidet. Ich war zuvor noch
nie auf einer Veranstaltung der Allemannischen Fassenacht, war echt witzig.
Höhepunkt war der Aufmarsch der Guggemussig: ACDC, Toten Hosen usw. im
Schwarzwaldstyle, ich fand´s prima. Lumbo auch, er hat die Mädels und Jungs
gleich für die Igstadter Kerb verpflichten wollen. Ob das was wird… Es war auf
jeden Fall ein toller Ausklang eines ganz hervorragenden Wandertages im
Schwarzwald. Alles hat gepasst, besonders wenn man bedenkt, dass ein Wochenende
später 20 cm Schnee auf dem Feldberg lagen.
Am nächsten Tag regnete es dann, so dass wir den
eigentlichen Plan, noch etwas am Schluchsee zu wandern, verwarfen und durchs kurvenreiche
Glottertal nach Hause fuhren.
Fazit: Der
Feldbergsteig ist eine schöne Wanderung für einen Tag, man hat viele
Möglichkeiten auf dem Weg einzukehren und sich zu stärken. Diese Möglichkeiten
haben wir ausgiebig genutzt. Es gibt immer wieder schöne Ausblicke in alle
Himmelsrichtungen und nur die zweite Hälfte des Weges läuft man im Wald. Der
Feldberg ist sicherlich einen Ausflug wert, vielleicht auch zwei. Mit den Jungs
hat es jedenfalls riesig Spaß gemacht.
Gesamtfazit: über
das ganze Jahr gesehen ist es genau so gekommen, wie ich es mir vorgestellt
hatte. Ich habe Deutschland besser kennen gelernt, habe Menschen in allen Ecken
des Landes getroffen, war auf der Zugspitze, an der Mecklenburger Seenplatte,
im Harz, in den Hansestätten, usw. Schön war insbesondere die Woche mit meinem
Bruder aber auch die Wochenend- und Tagesausflüge mit Birte und Herrn Louis
waren toll. Nicht zu vergessen das Wochenende in Oberhof mit Björn. Würde ich
es nochmal machen? Aber sicher doch. Ich habe im Netz gesehen, dass es schon
Reiseveranstalter gibt, die eine 16 Gipfel Tour in 16 Tagen anbieten. Für mich
wäre das nicht das Richtige, da insbesondere die Reisevorbereitungen vor jeder
Etappe hinsichtlich Anreise und Unterkunft sowie die Ausarbeitung der
Wanderrouten zu einer intensiven Beschäftigung mit dem Zielort führen. Man
verschafft sich einen ersten Eindruck, liest Reiseberichte und lernt alleine
dadurch Deutschland besser kennen. Vorort kann man dann den ersten Eindruck
bestätigen, oder vollständig revidieren. Es gab einige Überraschungen, viele
positive, wenige negative. Es ist wie so oft, wenn man wenig erwartet, wird man
selten enttäuscht. Und eigentlich waren die Übernachtungen im Zelt in MeckPomm
und Brandenburg am coolsten, auch wenn es nicht so bequem war.
Insgesamt waren es ca. 5.000 km, die ich mit dem PKW durchs
Land geschippert bin. In Zeiten des Klimawandels ist die Frage gestattet, ob
man das Projekt nicht umweltverträglicher hätte durchführen können. Es wäre
theoretisch bestimmt möglich gewesen, hätte jedoch vieles verkompliziert.
Deshalb habe ich mich entschlossen, bei atmosfair.de einen entsprechenden
Betrag zu spenden, um zumindest irgendwie rechnerisch wieder klimaneutral zu
werden…
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