Saarland: Dollberg
(695,4 m ü. NN)
In einer halben Stunde waren wir vom Erbeskopf nach
Otzenhausen gefahren. Dort wollten wir auf einer „Traumschleife“ des
Saar-Hunsrück-Steigs den Dollberg besteigen und somit auf dem Dach des
Saarlandes stehen. Der Dollberg ist eindeutig der höchste Punkt des kleinen
Saarlandes, er ist genau 60 cm höher als der Schimmelkopf, das weiss ja jeder.
Los ging die Wanderung an einem
Parkplatz bei Otzenhausen. Wir liefen zunächst zum Stausee Nonnweiler, der
anscheinend das Trinkwasserreservoir für RP und das Saarland darstellt. Alle
zwanzig Meter standen Schilder, die darauf hinwiesen, außerdem war schwimmen,
surfen, Boot fahren, Betreten des Ufers mit Eis auf Rollschuhen usw. verboten.
Fotografieren durfte man, Wahnsinn. Wir haben Hr. Louis erklärt, er dürfe nicht
ins Wasser, verstanden hat er es aber nicht. Leider hatten wir den
Kartenausdruck mit der Wegstrecke Zuhause vergessen und so sind wir der
Beschilderung gefolgt und haben ab und an auf das smartphone geschaut. Ich
hatte mir für oruxmaps eine osm-Karte erstellt. Na ja, irgendwann kamen wir an
eine Stelle, an der ich dachte, es wäre doch nun mal an der Zeit endlich
bergauf zu laufen und wir sind vom ausgeschilderten Weg abgewichen, um einem
kleineren Forstweg zu folgen. Wir kreuzten die Landstraße und stiegen nach
kurzer Zeit quer durch den Wald dem Dollberggipfel entgegen. Am meisten freuten
sich die Zecken über meine Wegwahl, Birte war nicht so begeistert, dem Hr.
Louis war’s egal. Wir stiegen weiter nach oben und hatten in gelben, um Bäume
gebundenen Bändern gute Wegweiser. Die Bänder waren wohl Überbleibsel einer
Waldrallye. Unglücklicherweise hatten wir ganz vergessen, ein Lunchpaket
mitzunehmen und so hing uns der Magen langsam in den Kniekehlen. Irgendwann
waren dann auch keine Bänder mehr zu sehen und wir standen recht verloren im
Wald. Mein smartphone empfing kein gescheites GPS-Signal und ich dachte schon,
wir finden den Gipfel nicht mehr. Immerhin waren wir wieder auf dem richtigen
Weg, die Traumpfad-Schilder zeigten uns das. Doch wo war der Gipfel? Wir
mussten eigentlich nach Südwesten aber ich hatte so eine Ahnung, dass der
Gipfel in der anderen Richtung lag. Birte wartete auf mich und ich ging noch
Mal 200 Meter zurück. Und da war es dann, prachtvoll, nobel, exklusiv,
einzigartig, das Zeichen, toll, ich war auf dem höchsten Punkt des Saarlandes.
Von dort an ging es tatsächlich vornehmlich bergab, wir kreuzten den Keltischen
Ringwall und waren 30 Minuten später zurück am Auto, knapp 2 Stunden später
zurück in Igstadt und hatten zwei Gipfel auf einen Streich erledigt.
Fazit: Die Traumschleife über den Dollberg kann man empfehlen,
einfach zu gehen, ganz nett sind der Ringwall und die Reste der
Siedlungsanlage. Der Weg über den Dollberg führt durch Wald, so dass man keine
Ausblicke erwarten darf. Auf dem Weg nach unten kann jedoch schon noch der ein
oder anderen Blick insbesondere auf den Stausee erhascht werden.
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