Sonntag, 6. Mai 2012

SAARLAND, Dollberg


Saarland: Dollberg (695,4 m ü. NN)

In einer halben Stunde waren wir vom Erbeskopf nach Otzenhausen gefahren. Dort wollten wir auf einer „Traumschleife“ des Saar-Hunsrück-Steigs den Dollberg besteigen und somit auf dem Dach des Saarlandes stehen. Der Dollberg ist eindeutig der höchste Punkt des kleinen Saarlandes, er ist genau 60 cm höher als der Schimmelkopf, das weiss ja jeder.
Los ging die Wanderung an einem Parkplatz bei Otzenhausen. Wir liefen zunächst zum Stausee Nonnweiler, der anscheinend das Trinkwasserreservoir für RP und das Saarland darstellt. Alle zwanzig Meter standen Schilder, die darauf hinwiesen, außerdem war schwimmen, surfen, Boot fahren, Betreten des Ufers mit Eis auf Rollschuhen usw. verboten. Fotografieren durfte man, Wahnsinn. Wir haben Hr. Louis erklärt, er dürfe nicht ins Wasser, verstanden hat er es aber nicht. Leider hatten wir den Kartenausdruck mit der Wegstrecke Zuhause vergessen und so sind wir der Beschilderung gefolgt und haben ab und an auf das smartphone geschaut. Ich hatte mir für oruxmaps eine osm-Karte erstellt. Na ja, irgendwann kamen wir an eine Stelle, an der ich dachte, es wäre doch nun mal an der Zeit endlich bergauf zu laufen und wir sind vom ausgeschilderten Weg abgewichen, um einem kleineren Forstweg zu folgen. Wir kreuzten die Landstraße und stiegen nach kurzer Zeit quer durch den Wald dem Dollberggipfel entgegen. Am meisten freuten sich die Zecken über meine Wegwahl, Birte war nicht so begeistert, dem Hr. Louis war’s egal. Wir stiegen weiter nach oben und hatten in gelben, um Bäume gebundenen Bändern gute Wegweiser. Die Bänder waren wohl Überbleibsel einer Waldrallye. Unglücklicherweise hatten wir ganz vergessen, ein Lunchpaket mitzunehmen und so hing uns der Magen langsam in den Kniekehlen. Irgendwann waren dann auch keine Bänder mehr zu sehen und wir standen recht verloren im Wald. Mein smartphone empfing kein gescheites GPS-Signal und ich dachte schon, wir finden den Gipfel nicht mehr. Immerhin waren wir wieder auf dem richtigen Weg, die Traumpfad-Schilder zeigten uns das. Doch wo war der Gipfel? Wir mussten eigentlich nach Südwesten aber ich hatte so eine Ahnung, dass der Gipfel in der anderen Richtung lag. Birte wartete auf mich und ich ging noch Mal 200 Meter zurück. Und da war es dann, prachtvoll, nobel, exklusiv, einzigartig, das Zeichen, toll, ich war auf dem höchsten Punkt des Saarlandes. Von dort an ging es tatsächlich vornehmlich bergab, wir kreuzten den Keltischen Ringwall und waren 30 Minuten später zurück am Auto, knapp 2 Stunden später zurück in Igstadt und hatten zwei Gipfel auf einen Streich erledigt.

Fazit: Die Traumschleife über den Dollberg kann man empfehlen, einfach zu gehen, ganz nett sind der Ringwall und die Reste der Siedlungsanlage. Der Weg über den Dollberg führt durch Wald, so dass man keine Ausblicke erwarten darf. Auf dem Weg nach unten kann jedoch schon noch der ein oder anderen Blick insbesondere auf den Stausee erhascht werden. 











RHEINLAND-PFALZ, Erbeskopf


Rheinland – Pfalz: Erbeskopf (816,32 m ü. NN)

Igstadt liegt ja nun einigermaßen zentral in Deutschland und so ist es Gott sei Dank möglich, den einen oder anderen Gipfel mit An- und Abreise in einem Tag zu erklimmen. Es muss noch nicht einmal ein Basislager errichtet werden. So auch am 1. Mai. Der höchste Berg von RP ist der Erbeskopf im Hunsrück. Ursprünglich war die Expedition auf seinen Gipfel als ein Teil einer Wanderung auf dem Saar-Hunsrück-Steig von Nonnweiler nach Thalfang geplant. Dabei hätte man quasi nebenbei auch noch den Dollberg im Saarland als dessen höchster Punkt einsammeln können. Leider gibt es an Feiertagen keine adäquate Möglichkeit per ÖPNV vom Endpunkt der Wanderung an den Ausgangspunkt zurückzukehren oder umgekehrt und so wurde dieser Plan wieder verworfen (genauso wie die Idee über das lange Wochenende um den 1. Mai die sagenumwobene Nordtour in Angriff zu nehmen) und es wurden zwei Besteigungen an einem Tag mit zwischenzeitlichem Transfer per PKW daraus. Wobei das mit der Besteigung beim Erbeskopf so seine Sache war. Ich hatte in mein smartphone Navi „Hunsrückhaus am Erbeskopf“ eingegeben und nach ca. anderthalb Stunden Fahrt lotste uns dieses Wunderwerk der Technik zielgenau auf den Gipfel des Erbeskopfs. Da waren wir nun, Birte, Herr Louis und ich, was war zu tun? Warum die Herausforderungen nicht umgekehrt meistern, statt von unten auf den Berg hinauflaufen, um dann wieder abzusteigen laufen wir halt erst den Berg hinab und dann wieder hinauf. Entspricht zwar nicht ganz der klassischen Lehre aber was soll’s. Das Beste am Erbeskopf ist die tolle Fernsicht über den Hunsrück bis zur Eifel und den Westerwald, das Wetter war gut, der Blick imposant. Auf dem Gipfelplateau sind eine militärische Einrichtung, ein Aussichtsturm, eine Skulptur „Windklang“ und ein Kunstwerk „Gipfelköpfe der Region“. Was nicht zu erblicken war, war ein Gipfelkreuz. Also sind wir den kompletten Gipfel samt „Gipfelkönige der Region“ abgegangen und hoffen jetzt mal, dass wir irgendwann auf dem höchsten Punkt waren, u. U. im Falle von Hr. Louis sogar dort eine Duftmarke hinterlassen haben. Danach ging’s über die Skipiste hinab zum Hunsrückhaus, immer parallel zur Sommerrodelbahn. Die Infrastruktur auf dem Erbeskopf erinnert stark an die Wasserkuppe, auch dort gibt es Skilifte, Sommerrodelbahn, Nippes und Gedöns und auch einen Klettergarten. Ruckzuck waren wir am Hunsrückhaus, an dem eine Bushaltestelle von Robert-Reisen zu finden ist. Der Robert fährt aber leider nur Mo-Sa. Ansonsten gefiel es uns dort nicht so und deshalb sind wir dann gleich wieder auf den Gipfel zurückgestiefelt, haben bergauf ob der steigenden Temperaturen tatsächlich etwas geschwitzt und sind dann per PKW weiter nach Nonnweiler gegondelt, um dort den zweiten Teil unserer Eintagestour zu beginnen.

Fazit: Der Erbeskopf bietet eine tolle Aussicht und ist als ein Punkt auf einer Wanderetappe bestimmt ein Highlight. Ansonsten gab er uns nix, wir stehen nicht auf Sommerrodeln…