Samstag, 22. Dezember 2012

BADEN-WÜRTTEMBERG, Feldberg


Baden Württemberg: Feldberg (1493 ü. NN)

Die Exkursion zum Feldberg im Schwarzwald am 24.11.2012 war der letzte Ausflug des 16summits Projekts. Noch einmal wurden alle Kräfte mobilisiert, um diesen Zweithöchsten der 16 Summits bezwingen zu können. Glücklicherweise war ich nicht allein, sondern in hochrangiger Begleitung unterwegs: mit dabei waren mein Bruder Lars, mit dem ich schon die Irrungen und Wirrungen der Nord-Ost Tour und die Zugspitzbesteigung gemeinsam gemeistert hatte, außerdem Björn, Wanderkamerad im Aufstieg zum Großen Beerberg in Thüringen und Stefan, seines Zeichens intimer Kenner des Feldbergs im Besonderen und des Schwarzwalds im Allgemeinen. All in all eine super Truppe, die einiges verhieß für das letzte Wochenende auf einem Berggipfel, im Jahre des Herren 2012.

Abfahrt war für Samstagfrüh 06:00 Uhr eingeplant und zur allgemeinen Überraschung fand die Abfahrt pünktlich statt. Auf dem Weg gen Süden waren wir nicht die einzigen auf der Straße aber es ging ganz zügig vorwärts und schon nach 2 Stunden waren wir in Freiburg, der Lumbo war on fire. Kurze Zeit später erreichten wir Hinterzarten und enterten den örtlichen Metzger Fritz, um bei Fleischkassemmel und Kaffee Kräfte für die bevorstehende Tour zu sammeln. Schnell wurden noch einige Zacken Schwarzwälder Schinken erstanden, die uns später als Wegzehrung dienen sollten. Es ging weiter nach Bärental, wo wir unser Basislager für eine Nacht aufschlugen. Die traditionell eingerichteten Zimmer bestachen durch ihren zeitlosen Scharm. Wenn diese Möbel erzählen könnten… Wir machten uns kurz frisch, packten unsere Rucksäcke und gingen zur Bushaltestelle, der Bus zur Talstation der Feldbergbahn fuhr um 10:15 Uhr. Das Wetter war perfekt für eine Wanderung im November, Sonnenschein, zweistellige Temperaturen und eine prima Fernsicht. Ich hatte die Sonnenbrille vergessen…

Wir wanderten an der Talstation los, erst links dann rechts auf dem Feldbergsteig gen Gipfel. Der Weg nach oben bietet auf der einen Seite einige schöne Aussichten gen Süden, auf der anderen Seite kann man die Liftanlagen des Skigebietes bewundern. Na ja, es dauerte nicht lange und wir standen auf dem Gipfelplateau. Ich hatte meinen 16. Gipfel geschafft. Mission accomplished, aber im Gegensatz zum Georg W. damals habe ich es tatsächlich vollendet. Der Moment war sinnbildlich für das ganze Jahr: das Wetter war toll, ich war nicht alleine, sondern konnte mit den Jungs und einem Gipfelbier anstoßen. Das i-Tüpfelchen war dann das T-Shirt, das mir überreicht wurde: „16 summits Bezwinger 2012“. Vielen Dank Männers. Zum Bierchen gabs noch einige Häppchen Schwarzwälder Schinken. Gut gelaunt und frisch gestärkt setzen wir unsere Wanderung dann bis zur Zastler Hütte fort. Dort machten wir den ersten Einkehrschwung, getreu dem Motto von Stefan, an keiner Hütte einfach so vorbei zu laufen. Nach der Rast gings dann ein letztes Mal steil bergauf und wir erreichten das Naturfreundehaus, wo wir ebenfalls Rast machten. Der nächste Stopp erfolgte in der Baldenweger Hütte, die wir nach einiger Zeit verließen, um zum Raimartihof zu gehen. Dort nahmen wir dann ein Abendessen und freuten uns, dass wir in weiser Voraussicht unsere Stirnlampen eingepackt hatten. Vermutlich dauerte einer der Hüttenaufenthalte zu lange, um noch im Hellen zurück nach Bärental zu gelangen. Vom Raimartihof bis zu unserer Unterkunft dauerte es dann ca. 1,5 Stunden. Unterwegs trafen wir noch eine Fassenachtstruppe aus hab ich vergessen, die uns die wichtige Information mitgab, dass am Abend ein Hexenball in Hinterzarten stattfinden würde. Das mussten wir uns selbstredend ansehen und nachdem wir die Klamotten gewechselt hatten fuhren wir zurück nach Hinterzarten. Dort im Kurhaus war einiges los, fast alle waren verkleidet. Ich war zuvor noch nie auf einer Veranstaltung der Allemannischen Fassenacht, war echt witzig. Höhepunkt war der Aufmarsch der Guggemussig: ACDC, Toten Hosen usw. im Schwarzwaldstyle, ich fand´s prima. Lumbo auch, er hat die Mädels und Jungs gleich für die Igstadter Kerb verpflichten wollen. Ob das was wird… Es war auf jeden Fall ein toller Ausklang eines ganz hervorragenden Wandertages im Schwarzwald. Alles hat gepasst, besonders wenn man bedenkt, dass ein Wochenende später 20 cm Schnee auf dem Feldberg lagen.

Am nächsten Tag regnete es dann, so dass wir den eigentlichen Plan, noch etwas am Schluchsee zu wandern, verwarfen und durchs kurvenreiche Glottertal nach Hause fuhren.

Fazit: Der Feldbergsteig ist eine schöne Wanderung für einen Tag, man hat viele Möglichkeiten auf dem Weg einzukehren und sich zu stärken. Diese Möglichkeiten haben wir ausgiebig genutzt. Es gibt immer wieder schöne Ausblicke in alle Himmelsrichtungen und nur die zweite Hälfte des Weges läuft man im Wald. Der Feldberg ist sicherlich einen Ausflug wert, vielleicht auch zwei. Mit den Jungs hat es jedenfalls riesig Spaß gemacht.

Gesamtfazit: über das ganze Jahr gesehen ist es genau so gekommen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich habe Deutschland besser kennen gelernt, habe Menschen in allen Ecken des Landes getroffen, war auf der Zugspitze, an der Mecklenburger Seenplatte, im Harz, in den Hansestätten, usw. Schön war insbesondere die Woche mit meinem Bruder aber auch die Wochenend- und Tagesausflüge mit Birte und Herrn Louis waren toll. Nicht zu vergessen das Wochenende in Oberhof mit Björn. Würde ich es nochmal machen? Aber sicher doch. Ich habe im Netz gesehen, dass es schon Reiseveranstalter gibt, die eine 16 Gipfel Tour in 16 Tagen anbieten. Für mich wäre das nicht das Richtige, da insbesondere die Reisevorbereitungen vor jeder Etappe hinsichtlich Anreise und Unterkunft sowie die Ausarbeitung der Wanderrouten zu einer intensiven Beschäftigung mit dem Zielort führen. Man verschafft sich einen ersten Eindruck, liest Reiseberichte und lernt alleine dadurch Deutschland besser kennen. Vorort kann man dann den ersten Eindruck bestätigen, oder vollständig revidieren. Es gab einige Überraschungen, viele positive, wenige negative. Es ist wie so oft, wenn man wenig erwartet, wird man selten enttäuscht. Und eigentlich waren die Übernachtungen im Zelt in MeckPomm und Brandenburg am coolsten, auch wenn es nicht so bequem war.

Insgesamt waren es ca. 5.000 km, die ich mit dem PKW durchs Land geschippert bin. In Zeiten des Klimawandels ist die Frage gestattet, ob man das Projekt nicht umweltverträglicher hätte durchführen können. Es wäre theoretisch bestimmt möglich gewesen, hätte jedoch vieles verkompliziert. Deshalb habe ich mich entschlossen, bei atmosfair.de einen entsprechenden Betrag zu spenden, um zumindest irgendwie rechnerisch wieder klimaneutral zu werden…