Montag, 2. April 2012

HESSEN, Wasserkuppe


Hessen: Wasserkuppe (950,2 m ü. NN)

Am vergangenen Samstag, 31.03.2012, konnte der erste der 16 Gipfel erfolgreich bezwungen werden.

Die Vorbereitungen auf diese Expedition wurden bereits im Dezember vergangenen Jahres begonnen, als mein Bruder und ich ein Geschenk zum 60. Geburtstag meiner Mutter suchten. Meinem Vater schenkten wir zu seinem Sechzigsten im Jahr 2010 ein Wanderwochenende mit uns zweien in den Berchtesgadener Alpen, für unsere Mutter suchten wir letztendlich ein Wellness-Urlaubswochenende aus. Wir buchten uns für die letzten Märztage im Bäder Park Hotel in Fulda-Künzell ein, Entfernung bis zur Wasserkuppe, dem höchsten Berg Hessens: ein Katzensprung. Das war Zufall - oder auch eine günstige Fügung des Schicksals.

Wir trafen also Freitagnachmittag im Basislager ein, sortierten die Ausrüstung und begaben uns sofort zum ersten briefing in den Kellerraum mit Fußballübertragung, die Eintracht verarztete gerade den VFL Bochum mit 3:0. Der Gipfelaufstieg war für den Vormittag des kommenden Tages avisiert, laut Wettervorhersage sollte es Sturm und Niederschlag entlang der Aufstiegsroute und im Gipfelbereich geben. Herausfordernde Bedingungen, denen wir uns aber trotz oder gerade wegen einiger Schwarzbier stellen wollten. Es dauerte den ganzen Abend bis in die späte Nacht, doch irgendwann hatte wir unseren verwegenen Plan fertigstellen können: wir wollten nach einem ausgiebigen Frühstück mit dem PKW bis zum Parkplatz an der Wasserkuppe vorstoßen und von dort aus den Aufstieg über die Nordroute wagen. Uns war bewusst, dass bei der schlechten Wettervorhersage allerlei potentielle Gefahren auf uns lauern könnten, wie bspw. umherfliegende Plastiktüten, geschlossene Restaurants oder auch kalte Hände. Jedoch, und das zeichnet echte Abenteurer aus, sogar meine Mutter ließ sich nicht davon abhalten, uns zu begleiten. An der Wasserkuppe angekommen bot sich das erwartete Bild: kaum eine Menschenseele war Vorort, es stürmte und die Temperaturen lagen nahe dem Gefrierpunkt. Ohne große Umstände begaben wir uns in den Aufstieg und es dauerte fast ein bisschen, vielleicht sogar noch’n Itzchen länger, bis wir den Gipfel erklommen hatten und uns auf dem Dach Hessens vor Freude in die Arme fielen. Wir hatten es tatsächlich geschafft, trotz Sturm, Kälte und ein wenig Nachdurst. Nachdem die Anspannung zunächst von uns abfiel, mussten wir uns doch nach einiger Zeit auf den nicht minder herausfordernden Abstieg konzentrieren. Fast wäre es meiner Mutter nicht gelungen, ihrem Enkel ein Gummikrokodil zu kaufen. Doch auch diese letzte Aufgabe meisterte sie mit Bravour. Zufrieden aber auch ein bisschen Müde traten wir die Rückreise ins Basislager an, wo wir den restlichen Tag in der Bäderlandschaft Sieben Welten im Geiste unser Abenteuer Revue passieren ließen…

Fazit: Der Anfang ist gemacht, bleiben noch 15 Gipfel übrig. Die Rhön ist eine Reise wert, die Gegend wunderschön. Für die Wasserkuppe hingegen gibt es von mir für Wanderer keine Empfehlung, da sucht man sich lieber andere Ziele. Der Berg ist sehr verbaut mit Skiliften, Sommerrodelbahn und sonstigem Touristenschnickschnack. Vielleicht komme ich im Winter mal zu snowboarden zurück. 













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