Mittwoch, 3. Oktober 2012

BREMEN, Friedehorstpark


Bremen: Friedehorst Park (32,5 m ü. NN)
Sonntag, 12.08.2012, 5:00 Uhr morgens, es ist soweit. Mein Bruder Lars (Lumbo) und ich brechen auf zu einem der letzten Abenteuer, das der Menschheit noch geblieben ist. Wir werden innerhalb einer Woche auf den höchsten Bergen (oder Hügeln) von der Hälfte aller deutschen Bundesländer stehen. Dazu werden wir in Verachtung aller Gefahren und Risiken mit einem motorgetriebenen Kraftfahrzeug (fossile Brennstoffe) über Autobahnen, Bundes-, Land- und Kreisstraßen unsere Ziele ansteuern und dabei nicht nur den Norden Deutschlands erforschen, nein, auch der unbekannte, wilde Osten wird erkundet. Wir stellen uns auf große Herausforderungen ein, Wetterkapriolen, Nahrungsmittelknappheit und Verständigungsproblemen, auf große Höhen und verwunschene Täler, Irrungen und Wirrungen, kurzum: es wird ähnlich herausfordernd wie ein Termin beim Finanzamt. Um diese ganze Aktion ruhig anzugehen, fahren wir zunächst nach Bremen. Dort gibt es den niedrigsten höchsten Berg aller Bundesländer. Ein Fleckchen im Friedehorstpark, es soll keine Markierung geben, erst Recht kein Gipfelkreuz. Wir sind gespannt. Die Fahrt vergeht ruckzuck, kein Verkehr am Sonntagmorgen, die Sonne geht auf und lacht uns aus, ob unseres Vorhabens. Wie findet man den höchsten Punkt in einem Park? Als wir um 9:00 Uhr dort ankommen ist das genau die Frage, die wir uns stellen müssen. In dem Park gibt es nix, was irgendwie helfen könnte. Eigentlich gibt es in dem Park gar nix. Noch nicht mal funktionstüchtige Bänke, die ganze Anlage ist ziemlich heruntergekommen und wir stehen dort mit unserem Kaffee und den Stückchen, die wir zuvor in einer Bäckerei erstanden hatten, wie bestellt und nicht abgeholt. Das stelle man sich vor: in allen Bundesländern gibt es einen höchsten Berg und alle Bundesländer machen irgendetwas draus. Egal ob man Sommerrodelbahnen, Sessellifte oder Souvenirstände mag oder nicht, es gibt wenigstens etwas, zumindest eine Gipfelmarkierung oder ein Kiosk mit Dosenbier. In Bremen gibt’s gar nix. Hallo Bremer Stadtmusi äh -verwaltung, hier liegt ein riesiges Potential brach. Macht was draus…

Also, die morgendliche Walkerin mit Hund schaute schon etwas irritiert als sie uns mit Smartphone über die Wiesen stolpern sah. Es gibt ja für alles eine App. Irgendwann waren wir uns einig, dass das genau hier der höchste Punkt sein musste, wir stellten uns drauf, Stößchen mit Kaffee, Foto und ab zurück zum Auto, bevor wir in dieser finsteren Ecke noch geklaut werden.

Fazit: zum vergessen











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