Bremen: Friedehorst
Park (32,5 m ü. NN)
Sonntag, 12.08.2012, 5:00 Uhr morgens, es ist soweit. Mein
Bruder Lars (Lumbo) und ich brechen auf zu einem der letzten Abenteuer, das der
Menschheit noch geblieben ist. Wir werden innerhalb einer Woche auf den höchsten
Bergen (oder Hügeln) von der Hälfte aller deutschen Bundesländer stehen. Dazu
werden wir in Verachtung aller Gefahren und Risiken mit einem motorgetriebenen
Kraftfahrzeug (fossile Brennstoffe) über Autobahnen, Bundes-, Land- und
Kreisstraßen unsere Ziele ansteuern und dabei nicht nur den Norden Deutschlands
erforschen, nein, auch der unbekannte, wilde Osten wird erkundet. Wir stellen
uns auf große Herausforderungen ein, Wetterkapriolen, Nahrungsmittelknappheit
und Verständigungsproblemen, auf große Höhen und verwunschene Täler, Irrungen
und Wirrungen, kurzum: es wird ähnlich herausfordernd wie ein Termin beim
Finanzamt. Um diese ganze Aktion ruhig anzugehen, fahren wir zunächst nach
Bremen. Dort gibt es den niedrigsten höchsten Berg aller Bundesländer. Ein
Fleckchen im Friedehorstpark, es soll keine Markierung geben, erst Recht kein
Gipfelkreuz. Wir sind gespannt. Die Fahrt vergeht ruckzuck, kein Verkehr am
Sonntagmorgen, die Sonne geht auf und lacht uns aus, ob unseres Vorhabens. Wie
findet man den höchsten Punkt in einem Park? Als wir um 9:00 Uhr dort ankommen
ist das genau die Frage, die wir uns stellen müssen. In dem Park gibt es nix,
was irgendwie helfen könnte. Eigentlich gibt es in dem Park gar nix. Noch nicht
mal funktionstüchtige Bänke, die ganze Anlage ist ziemlich heruntergekommen und
wir stehen dort mit unserem Kaffee und den Stückchen, die wir zuvor in einer
Bäckerei erstanden hatten, wie bestellt und nicht abgeholt. Das stelle man sich
vor: in allen Bundesländern gibt es einen höchsten Berg und alle Bundesländer
machen irgendetwas draus. Egal ob man Sommerrodelbahnen, Sessellifte oder
Souvenirstände mag oder nicht, es gibt wenigstens etwas, zumindest eine
Gipfelmarkierung oder ein Kiosk mit Dosenbier. In Bremen gibt’s gar nix. Hallo Bremer
Stadtmusi äh -verwaltung, hier liegt ein riesiges Potential brach. Macht was
draus…
Also, die morgendliche Walkerin mit Hund schaute schon etwas
irritiert als sie uns mit Smartphone über die Wiesen stolpern sah. Es gibt ja
für alles eine App. Irgendwann waren wir uns einig, dass das genau hier der
höchste Punkt sein musste, wir stellten uns drauf, Stößchen mit Kaffee, Foto
und ab zurück zum Auto, bevor wir in dieser finsteren Ecke noch geklaut werden.
Fazit: zum
vergessen
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